Dienstag, 8. September 2009

Lesetipp: Der Roman "Veilchenzeit" von Gerda Blechner

Veilchenzeit

Manchmal muss man etwas ganz Besonderes lesen, um zu erkennen, was wirklich wichtig ist im Leben. Der Roman „Veilchenzeit“ von Gerda Blechner im Tordenfjord Verlag gehört zu dieser Kategorie.

In wunderbar klar geschriebenen und gleichzeitig fast traumhaften Sequenzen wird hier die Geschichte von dem Kind Lena und seiner traumatisierten Tante Sara erzählt. Sie beginnt nach dem Holocaust in einem DP-Lager (displaced persons = heimatlose Menschen). Bald finden die Beiden eine liebevolle, neue Heimat in der Schweiz. Zu kurz, viel zu kurz. Saras psychische Krankheit treibt sie nach Deutschland zurück. Ungewollt, abgelehnt. In einer Welt, so feindlich wie ein anderer Planet, landen sie. Denn die Deutschen können nach der Vernichtung „unwerten Lebens“ in der Nazizeit mit Saras Krankheit nicht umgehen.

Allen zum Trotz schaffen sich die Beiden Lebensraum. Kreativ, kritisch, neugierig auf die Welt mit mutiger Unangepasstheit folgt Lena ihren Vorstellungen für Sara und für sich in einer unerbittlichen Zeit. Jeder gewonnene Tag ein Sieg.

Saras eindringliche Sensibilität begleitet Lena bis ins Erwachsenenalter. Sie umrahmt Menschheitsfragen, die immerzu gültig sind.

Dieses ausdrucksstarke Buch wird dem Leser nachdrücklich in Erinnerung bleiben. Es lohnt sich für jeden, sein Bewusstsein für Ausgrenzungen jeder Art zu schärfen. Auch heute noch, gerade heute.

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Bestellungen des Buches „Veilchenzeit“ bei:
http://www.amazon.de/Veilchenzeit-Gerda-Blechner/dp/3939948195/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1252403045&sr=8-1